Ostara - Frühlingstagundnachtgleiche
Heute ist Frühlingstagundnachtgleiche. Nach der dunklen Jahreszeit ist nun der heutige Tag genauso lang wie die Nacht, bevor dann morgen das Tageslicht wieder überwiegt.
Und so befinden wir uns in einem steten Wandel, das ewige Rad des Lebens dreht sich weiter. Mal zeigt sich mehr das Licht, der Aufbruch, die Tatkraft. Und dann gibt es Zeiten, wo wir uns der Dunkelheit hingeben, uns in unser Inneres zurückziehen, in uns hineinhorchen und regenerieren.
Und dann gibt es noch Zeiten dazwischen. Denn die Welt ist nicht Schwarz und Weiss, sie ist bunt und vollkommen. So tragen wir alle Polaritäten ins uns. Hell und Dunkel, wild und zahm, still und laut und alles was dazwischen liegt.
Und was tut der Mensch? Er teilt ein in schwarz und weiss, gut und böse, richtig und falsch. Er packt alles in Schubladen, teilt ein, verurteilt. In einer selbstgerechten, überheblichen Art und Weise richtet er über Leute, über andere Ansichten, Überzeugungen oder über andere Lebensweisen. Und nährt so die Energie der Spaltung, des Krieges. Im Kleinen, wie im Grossen.
Auch Tiere und Pflanzen werden in gut und schlecht, in nützlich und unnütz eingeteilt. Vergessen dabei, dass jede Pflanze, jedes Tier und jedes Wesen zum grossen Ganzen dazu gehört, alles miteinander verbunden ist und die Welt mit seinen Farben und Nuancen bereichert. So auch jeder Mensch, als Teil der Natur.
Dieses Richten, dieses zur Schaustellen der eigenen Gutartigkeit und Verschleiern aller anderen Aspekte, diese Abspaltung vom Ganzen, von der Natur. Dieses krampfhafte Festhalten an falschen Sicherheiten. Diese Angst mit den Rhythmen der Natur mitzugehen und ALLE seine Aspekte in sein Leben zu integrieren. All das bei den Menschen und auch bei mir selbst zu erkennen, das ermüdet mich, macht mich manchmal auch wütend.
Denn es ist Zeit damit aufzuhören. Es ist Zeit uns dem steten Wandel, den Wellen des Lebens hinzugeben, diese Angst vor Veränderung abzulegen. Es ist Zeit uns dem Gegenüber wieder zuzuwenden, seine «schlechten» Anteile auch in uns selbst zu (an)erkennen. Diejenigen, die wir tief begraben halten.
Innezuhalten und unvoreingenommen zu lauschen, welche Geschichten uns erzählt werden. Den Blick in die Natur zu richten, sie in ihrem puren Sein zu erkennen, UNSER pures Sein zu erkennen. Unserer Intuition, unserem Fühlen wieder mehr Platz einräumen. Ja, auch den hässlichen Teilen in uns. Einfach echt sein, wir sein.
Denn auch in deiner Einzigartigkeit, deinem unverwechselbaren Wesen, ist alles in dir. Ist alles verbunden, als Teil des Ganzen. Sei dir dieser Verantwortung bewusst.
Danke