Imbolc - Lichtmess

Heute am 2. Februar ist Mariä Lichtmess, einer der vielen kirchlichen Feiertage, die aus den keltischen Jahreskreisfesten hervorgingen. Die katholische Kirche feiert diesen Tag genau 40 Tage nach Weihnachten. Die Krippen und Christbäume werden nun abgeräumt und die Weihnachtszeit endet damit. Lichtmess wurde früher auch Mariä Reinigung genannt, da eine Frau 40 Tage nach der Geburt eines Jungen als unrein galt, bei der Geburt eines Mädchens waren es 80 Tage… Aber das ist hier nicht das Thema…
Ab diesem Datum wurde früher das heller werdende Licht genau beobachtet, eben «Licht gemessen». Es war die Zeit in der die Nahrungsvorräte und das Heu für das Vieh langsam knapp wurden und man sich das Ende des Winters und das zunehmende Licht herbeisehnte. Viele Bauernregeln beziehen sich auf Lichtmess, so z.B. 
«Wenn’s an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit. Ist es aber klar und hell, kommt der Lenz noch nicht so schnell». 
Imbolc nannten unsere keltischen Vorfahren diese Zeit. Es ist die Zeit, in der die Tage nun deutlich länger werden und auch die Natur erwacht langsam aus dem Winterschlaf. Die Knospen bereiten sich darauf vor sich schon bald zu öffnen, der Bär kriecht das erste Mal aus seiner Höhle und vielleicht habt ihr bei euch auch schon die ersten Schneeglöckchen entdeckt. 
Nach der dunklen Winterzeit, steht nun alles in den Startlöchern um sich der Welt wieder zu zeigen, wieder Neues zu beginnen. Und so steht Imbolc für den Neuanfang, für den ersten Schritt eines neuen Weges und das Legen eines Samens für neue Ziele oder Projekte.
Wenn man in die Natur schaut, ist es noch ein zartes Herantasten des Frühlings. Und auch der Winter möchte sich nicht so einfach geschlagen geben. So ist es ein Hin und Her, im Wetter, und vielleicht auch in uns. Es gilt zu erkennen, was zum Alten gehört, ausgedient hat und was losgelassen und bereinigt werden darf. Denn das Wort Februar kommt vom lateinischen «februare», was «reinigen» bedeutet. Aber auch der Begriff Hornung erzählt von der Zeit, in der die Hirsche ihr «Gehörn» abwerfen, damit ein neues, stärkeres wachsen kann. So ist dieser Monat eine gute Zeit für eine Entschlackungskur, einen Frühjahrsputz oder eine reinigende Hausräucherung. 
In der keltischen Mythologie heisst es, dass zu Imbolc die junge Frühlingsgöttin Brigid in ihrem weissen Kleid in der Natur umhergeht und den Boden mit ihrer Feuerkraft erwärmt, damit der Schnee schmilzt und sich die neue Blumenpracht entfalten kann. Allgemein steht diese Zeit für die Reinheit, Unbeschwertheit und Jugendlichkeit. Das Leichte und Bewegliche. Genauso wie die Birke. Daher ist es auch ein alter Brauch das Haus, die Wohnung mit einem Besen aus Birkenzweigen auszufegen. Dies weniger als materielle, sondern mehr zur energetischen Reinigung. 
Imbolc ist ein Mondfest und steht in der Energie des Aufbruchs, des Neuanfangs. Daher für mich auch passend während der zunehmenden Mondphase zu feiern. Am 5. Februar 2022 zwischen 14:00 – ca.16:00 werde ich bei mir zu Hause ein Feuer entzünden, Märchen vorlesen und andere kleine Rituale durchführen. Für alle, die sich noch kurzfristig dazugesellen möchten, meldet euch doch bis Freitag Mittag unter [email protected] oder unter 079 100 95 21. 
P.S. Vielleicht fragt ihr euch, wieso ich als Gesundheitspraxis und Naturheilpraktikerin die Jahreskreisfeste thematisiere. 
Nun, für mich besteht die Gesundheit nicht nur aus dem körperlichen, und vielleicht auch noch ein bisschen dem psychischen Aspekt. Nein, auch die Seele gehört dazu. Das lineare Denken unserer Gesellschaft, die verlangt, dass wir jeden Tag, morgens, wie abends immer gleich funktionieren. So sind wir nicht gebaut, das ist nicht unsere Natur und schadet aus meiner Sicht unserer seelischen Gesundheit. Denn alles Lebendige ist gewissen Rhythmen und Zyklen unterlegen. Die Natur macht es uns vor. Schau hin und erkenne.